Dopamin-Detox

„Dopamin-Detox“ bezeichnet einen Trend, der darauf abzielt, das natürliche Belohnungssystem im Gehirn „zurückzusetzen“ oder zu regulieren. Die Idee dabei ist, dass unser Gehirn durch moderne Gewohnheiten wie ständige Smartphone-Nutzung, soziale Medien, übermäßigen Konsum von Junk-Food und andere Reize eine vermehrte Dopaminausschüttung im Verstärkungssysytem erfährt. Dies führt zu einer Art „Reizüberflutung“ oder Toleranz, die es schwieriger macht, alltägliche Aktivitäten als befriedigend zu empfinden, weil immer stärkere Reize nötig werden, um ein ähnliches Maß an Belohnung zu spüren.

Eine „Dopamin-Entgiftung“ soll helfen, die Empfindlichkeit gegenüber Dopamin wiederherzustellen. Dabei verzichtet man gezielt für einen bestimmten Zeitraum auf alle stark Dopamin freisetzenden Aktivitäten und konzentriert sich auf einfache, „natürliche“ Tätigkeiten. Das bedeutet oft:

Kein Handy oder keine sozialen Medien
Keine Snacks oder übermäßig genussvollen Speisen
Keine Filme oder Videospiele
Keine übermäßigen körperlichen Reize oder Abenteuer

Stattdessen können langsame, „langweiligere“ Aktivitäten wie Spazierengehen, Lesen oder einfache Handarbeiten gefördert werden. Ziel ist, das Belohnungssystem neu einzustellen, so dass alltägliche Aktivitäten wieder als befriedigend erlebt werden können.

Die wissenschaftliche Basis hinter Dopamin-Detox ist umstritten. Zwar basiert das Konzept auf hinreichend gesicherten neurobiologischen Beobachtungen – nämlich der Gewöhnung an wiederholte Dopaminausschüttungen – doch gibt es bislang wenig Belege, dass ein vorübergehender Verzicht auf besonders stimulierende Aktivitäten die Empfindlichkeit für Dopamin langfristig zurücksetzen kann.

Dr. Anna Lembke: Understanding & Treating Addiction, Stanford, (YouTube ca. 120 min)

Ali Abdaal zu Dopamin (YouTube, ca. 19 min)