CBS und Falsifikationsprinzip

Die Psychologie unterliegt als „weiche“ Wissenschaft einer Reihe von gesonderten Bedingungen, denen methodisch Rechnung zu tragen ist. Besonders deutlich wird dies, wenn es um die Bedeutung von theoretischen Entitäten geht. Eine Theoriebildung, die methodisch auf sogenannte hypothetische Konstrukte, nomothetische Netzwerke und intervenierende Variablen zurückgreift und dabei dem Falsifikationsprinzip (Popper 1934, 1959) folgt, wird von Hayes (2004) in einem Kommentar zu Meehl (1978) als für die Psychologie bzw. kontextuelle Verhaltenswissenschaft inadäquat und entwicklungshemmend kritisiert. Insbesondere da der Abstand zwischen Beobachtungssprache und Theoriesprache im kontextuellen Ansatz deutlich geringer ausgeprägt sei als beispielsweise in psychoanalytischen oder persönlichkeitsstrukturellen Ansätzen, sei es möglich, im kontextuellen Ansatz einem eher induktiven statt deduktiven Vorgehen zu folgen.

Hayes bezeichnet das Falsifikationsprinzip als sowohl logisch wie auch psychologisch falsch. Er argumentiert, dass Organismen, auch Wissenschaftler, auf der Grundlage von Konsequenzen arbeiten, und es stets das Erreichen von Konsequenzen sei, wodurch die Wissenschaft vorangetrieben werde. Ziel von Wissenschaft sei die Konstruktion zunehmend organisierter Systeme verbaler Regeln, die es ermöglichten, analytische Ziele mit Präzision, Umfang und Tiefe und auf der Grundlage nachweisbarer Erfahrungen zu erreichen.

As a behavioral psychologist I do not find the collapse of falsification disturbing. Falsification is logically true only in an abstract and limited universe. In the real world it is both logically and psychologically false. The former is shown by Meehl, Lakatos, Kuhn, Feyerabend, and others. The latter is shown by behavioral psychology itself. Organisms, scientists included, work on the basis of consequences and thus it will always be the achievement of consequences that drives science. I believe that the goal of science is the construction of increasingly organized systems of verbal rules that allow analytic goals to be accomplished with precision, scope, and depth, and based on verifiable experience….

Hayes, Steven C.. The Act in Context: The Canonical Papers of Steven C. Hayes (World Library of Mental Health) (p. 39). Taylor and Francis. Kindle Edition.