Sucht und Leiden – Wir alle sind verletzlich

Viele Abhängige berichten, durch das Suchtverhalten kurzfristige Entlastung von unangenehmen Gedanken und Gefühlen („Leiden“) erlebt zu haben. Dies macht besonders deutlich, weshalb ein anderer Umgang mit Leiden nötig ist.
Die Angehörigen von Süchtigen leiden zumeist ebenfalls ganz erheblich unter den Konsequenzen des Suchtverhaltens und empfinden z.B. Enttäuschung, Scham, Ärger, Schuld, Angst oder Hilflosigkeit im Kontext des Verhaltens des Süchtigen. Auch sie benötigen oft Hilfe zur Bewältigung.
Konsum schafft zusätzliches Leiden: Hilfe suchende Abhängige leiden i.d.R. unter den langfristigen Konsequenzen ihres Konsums und sträuben sich doch oft über Jahre dagegen, sich ihre Sucht einzugestehen. „Abwehr“ oder „Leugnung“ sind in eigentümlicher Weise eine Konsequenz von (mangelndem) Selbstmitgefühl und Verständnis.